Er kam, sah und siegte!
Kurt Stöpel wird in seinem ersten Rennen Weltmeister!!!
Die Weltmeisterschaft, der Auftakt der Saison: Wer hier siegt, trägt bis zur nächsten WM das Regenbogentrikot. Was für ein prestigeträchtiges Rennen. Die Sieger bisher: 2 * Zoetemelk (Werner-Television), 1 * Thevenet (Peugeot-videovita), 1 * Voigt (Peugeot-videovita) und 1 * Altig (Renault).
Es trafen sich also am frühen Abend des 02.04.2022 im Velodrom Münster-Nord die Teamvertreterinnen und -vertreter von Peugeot-videovita, Werner-Televion, Kelme, La Redoute, Euskaltel Euskadi, Bianchi-Maferro und Faema*, um den Weltmeister 2022 zu küren.
Die Neuerung: Es wurde mit Nationalmannschaften gefahren, so dass die Sportlichen Leiterinnen und Leiter zunächst eine Teamzuordnung vornehmen mussten. Das Ergebnis:
- Peugeot-videovita trat als deutsche Nationalmannschaft an (Voigt, Tschan)
- Werner-Television: Niederlande (Zoetemelk, Knetemann)
- Kelme: Spanien (Beloki, Tauler)
- La Redoute: Italien (Scieur, Alaphilippe)
- Euskaltel Euskadi: Frankreich (Etxebarria, Virenque)
- Bianchi-Maferro: Belgien (Thaler, Stöpel)
- Faema*: Vatikanstaat (Zuccotti*, Grazioli*)
Es war dem nervösen Feld anzumerken, worum es hier ging: Kurz nach dem Start blies das Team Spanien schon zur Attacke auf die erste Sprintwertung und bildete mit den Belgiern einen Zug, so dass diese erste Wertung auch an Toni Tauler ging. Und so ging es nach der ersten Sprintwertung direkt mit Zug auf der Kette weiter und in den ersten Berg. Hier klaffte zwischenzeitlich eine Lücke und erste Fahrer bekamen ernsthaft Probleme. Kurz vor der ersten Bergwertung Spanien und Belgien geschlossen vorne, zusammen mit Scieur für Italien und den Italienern für den Vatikanstaat.
In der Abfahrt lief das Feld wieder etwas zusammen, aber die Teams aus Deutschland, Niederlande, Frankreuch und Italien mussten schon hier viel Energie investieren.
Die zweite Sprintwertung wurde kaum richtig zur Kenntnis genommen, da ging es direkt in den nächsten Berg und es zeigte sich dasselbe Bild: Belgien, Spanien und Scieur von vorne, Zoetemelk hatte inzwischen aufgeschlossen. Der Altmeister und zweifacher, ehemaliger Weltmeister wollte es den Greenhorns wohl doch noch mal zeigen....
In der Abfahrt dann ein Ausrufezeichen: Belgien, immer noch zu zweit und Scieur schaffen eine Lücke, die Konkurrenten sind zum Handeln gezwungen. Vorteil Belgien: Thaler konnte mit all seiner Routine und Kraft den neuen Sprinter Stöpel aus dem Wind nehmen ... für dessen Attacke nach der zweiten Verpflegung.
Und Stöpel attackierte direkt aus der Verpflegungzone heraus, er war sicher, dass er durchs Thalers Arbeit genug Reserven zur Verfügung hatte. Doch die Verfolger liesen nicht locker und in der letzten Kurve dann die Schrecksekunde: Voigt fährt durch eine Attacke neben Stöpel und zwingt ihn im Ellbogenduell eine Position zurück. Hektische Diskussionen im belgischen Teamfahrzeug, Thaler wurde durch die Attacke überholt, konterte sich fast mit letzter Kraft neben Voigt und dränge ihn im Ellbogenduell ebenfalls eine Position zurück. Puls 180 und große Emotionen bei allen Beteiligten und den Zuschauern. So etwas hat es in den zehn Jahren Radsportspiel noch nicht gegeben.
Nun aber folgte die letzte Runde und der Auftritt von Stöpel: Mit einer der stärksten Attacken fliegt er durchs Ziel. Scieur, Zoetemelk und Voigt folgen zwar in derselben Gruppe, aber im Zielsprint ist Stöpel nicht zu schlagen und er erringt den ersten WM-Titel für Belgien und das Team Bianchi-Maferro.