Zweite Etappe - zweiter Sieg für Indurain

Neu formiertes Team La Redoute komplettiert das Podium mit zwei Damen.

Doch der Abend begann mit einer ganz anderen, unschönen Überraschung: Der Obmann und das ganze Team Peugeot mussen krankheitsbedingt absagen. Das erste Mal in der langen Ära des Radsportpiels verpasste Peugeot ein Rennen. Nun musste im Velodrom am DPW 6 improvisiert werden: Wer hatte seine Fahrer selbst dabei, welche Teams mussten neu formiert werden, reichen die Energiechips, ...?

Die Teams Bianchi, Kelme und Werner waren vollständig anwesend, Euskaltel-Euskadi stieg auf die Räder des niederländischen Nationalteams. Und La Redoute? Teamleiterin Lea nutzte die Gunst der Stunde, hatte im Vorfeld ihr Team neu formiert und startete mit einem Frauenteam. Glücklicherweise hatte der Profa zwei Fahrerinnenfiguren des Teams sdworx geschenkt bekommen, so dass Annemiek van Vleuten und Liane Lippert zu ihrem ersten Einsatz kommen konnten. Zwei Fahrerinnen und Fahrer pro Team, dazu Pantani als Dummie, das sollte das Peloton an diesem Abend sein.

Und nach dem Einsetzen blies Kelme direkt zur Attacke und setzte sich an die Spitze. Teamleiter Pino schien eine Strategie zu haben ....

Nach der zweiten Runde standen die Grünweißgestreifeten schon in der ersten Reihe und das sollte auch lange so bleiben.

 

 

Schon zu Anfang des Rennenes ein Schockmoment für La Redoute: Lippert stürzte, obwohl eigenlich van Vleuten für sowas zuständig ist.

Vorne immer das gleiche Bild: Kelme mit Windschatten - Attacke - Konter vorne weg, die anderen hinterher. Alle Teams waren sichtlich bemüht die Mädchen und Jungs zusammenzuhalten, so dass das Feld ziemlich komplett war. Und das kurz vor der Bergwertung der ersten Kategorie. Und weil das Wetter im südlichen Italien auch schön mitspielte, konnte in der Abfahrt vom Monte Sirino tüchtig Tempo gemacht werden, das Feld flog langgezogen auf den Zwischensprint des Tages zu.

 

Und weil einfach niemand ein Mittel gegen diese ausgefuchsten Kelmejungs hatte, waren sie vor der letzten Runde 40 Sekunden vor Bianchi, die den Rest des Feldes anführten. Letzte Runde, und dann auch noch eine Attacke von Indurain (6+2) und der Drops war gelutscht.

 

So sehen Sieger aus: Andrea Pino und Lea Radoutke gratulieren sich gegenseitig, Nicola Ketxup-Mayo und Werner Post können nur sitzende Ovationen spenden und Torsten Maferro hat hinter der Kamera ebenso applaudiert.

Das Podium lies sich vom Rest des Fahrerfeldes feiern und Indurain fühlte sich eingerahmt von den beiden Damen mit einer Flache Champagner sichtlich wohl.

Und was kommt jetzt? Wie kann diese spanische Dominanz gebrochen werden? Haben die anderen Teams auf den letzten drei Etappen überhaupt noch eine Chance? Die Herausforderer müssen sich anstrengen, um da noch etwas auszurichten.